Es ist viel passiert
Zum Jahresbeginn erschwerten die niedrigen Temperaturen die Außenarbeiten. Dennoch konnten Arbeiten im Inneren des Museums stattfinden. Nach abgeschlossenen Arbeiten des Rohbauers war nun ausreichend Baufreiheit für den Stahlbauer gegeben, sodass die Emporen im Turmstützenraum und im Umformer eingebauten werden konnten. Parallel dazu konnte der Fensterbauer mit seiner Arbeit beginnen. Dazu gehört neben dem Ausbau alter Fenster auch die Aufarbeitung und Instandsetzung historischer Fenster sowie die Fertigung und der Einbau neuer Fenster.
Mit Frühjahrsbeginn konnte die Fassadeneinrüstung des Dampfmaschinengebäudes erfolgen. Dieses ist nicht nur außen, sondern auch innen eingerüstet worden. Im Inneren wurde ein komplettes Raumgerüst mit einer Wetterschutzebene unterhalb der Dachbinder errichtet. Damit konnte auf ein Wetterschutzdach verzichtet und trotzdem die Arbeiten am Dach begonnen werden. Ein Zelt aus LKW-Planenstoff schützt die historische Dampfmaschine zusätzlich zur Wetterschutzebene. Staubablagerungen lassen sich aufgrund großer Öffnungen im Boden unter der Dampfmaschine nicht gänzlich vermeiden, sodass später trotzdem eine sehr sorgfältige Reinigung erforderlich wird.
Mit der Gerüststellung am Dampfmaschinengebäude wurde im April das alte Dach demontiert. Lediglich die Stahlbinder – genietete Vollwandbinder – sind belassen worden. Da auf der Nordseite einige Stahlfensterstürze stark korrodiert waren, wurden auch 2 Auflager der Dachbinder diesbezüglich überprüft. Dabei zeigte sich keinerlei Korrosion, sogar der vorhandene Schutzanstrich war noch gut erhalten. Somit konnte auf eine Sanierung der Auflager verzichtet werden. Auch die Mauerkrone zeigte sich in einem guten Zustand, es mussten nur vereinzelt Steine neu eingesetzt werden.
Am neuen Windfang, dem zukünftigen Verbindungsbau zwischen Dampfmaschinengebäude und Umformer, sind die Arbeiten für die Gründung aufgenommen und die Bodenplatte fertiggestellt worden. Bei den Neubauten auf der Nordseite wurden Leerrohre und Dichtungseinsätze für Versorgungsleitungen der Heizung montiert. Im Untergeschoss des Depotgebäudes erfolgten die Malerarbeiten im Flur und den Räumen, sodass dieses Geschoss bis auf finale Installationen von Elektrik und Heizung sowie den abschließenden Fußbodenanstrich fast fertiggestellt ist. Die Räume können somit als Zwischenlager von Museumsgut dienen, um in anderen Bereichen Baufreiheit für die Sanierung zu schaffen.
Ab Mai konzentrierten sich die Arbeiten hauptsächlich auf Rohbau und Sanierung. Während im Treppenhaus 2 die Untergeschosswände mit dem Aufzugsschacht errichtet wurden, erfolgte im Treppenhaus 1 die Betonage der Decke über dem Untergeschoss. Für den zukünftigen Kassenbereich wurden in der Giebelwand des Dampfmaschinengebäudes die dafür notwendigen Durchbrüche begonnen. Wegen der geänderten Lastabtragung der Giebelwand über neue Unterzüge und Stützen muss aus statischen Gründen hierbei entsprechend vorsichtig zu Werke gegangen werden. Am Windfang sind die Rohbauarbeiten mit der Errichtung der Wände fortgesetzt worden. Diese Wände müssen aufgrund ihrer Höhe von fast 9 m in mehreren Abschnitten betoniert werden.
Um Verzögerungen bei den vielen parallelen Rohbauarbeiten zu vermeiden, wurde ein zweiter, kleinerer Kran aufgestellt.
Am Dampfmaschinengebäude wurden die Dachbinder für die neue Dachkonstruktion vorbereitet, der Korrosionsschutzanstrich erneuert und mit dem endgültigen Farbanstrich versehen. An der Fassade des Gebäudes ist mit der Auswechslung von stark korrodierten Fensterstürzen begonnen worden. Deren Schädigung konnte erst mit der Gerüststellung und dem beginnenden Ausbau der alten Fenster festgestellt werden. An den Gebäudeteilen von Umformer, Lohnschalterhalle, Lampenstube und Hängebank wurde die Fassadensanierung fortgesetzt.
Die Rohbauarbeiten am Dach des Dampfmaschinengebäudes sind mit der Betonage des Ringankers und der Sanierung der Mauerkrone weitestgehend abgeschlossen, sodass der Dachdecker bereits in seine anstehenden Leistungen eingewiesen werden konnte. Die neue Dachkonstruktion wird aus Trapezblech mit obenliegender Wärmedämmung bestehen. Im Ergebnis vermittelt die Dachuntersicht einen neuen Eindruck und unterstützt den technischen Charakter des Gebäudes. Gleichzeitig wird durch neue Fenster und die oberseitige Wärmedämmung ein großer Fortschritt hinsichtlich des Wärmeenergiebedarfs erreicht.
Im Rohbau wurde die Decke über dem Untergeschoss fertiggestellt und mit den Wänden im Erdgeschoss begonnen. Dies betrifft den Bereich des zukünftigen Steinkohlenwaldes, das Treppenhaus 1 und den Windfang. Am Treppenhaus 2 wurde die Baugrube mit zwischengelagertem Material wieder verfüllt. Die Fläche wird für den weiteren Rohbau als Lagerfläche benötigt, da die Stadt Oelsnitz parallel Sanierungsarbeiten an einem ihrer Gebäude vornehmen will, welches sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Für die Nutzung der Flächen rings um die Gebäude findet deshalb eine enge Abstimmung mit der Stadtverwaltung Oelsnitz statt. Die Maßnahmen auch außerhalb des Sanierungsvorhabens des Bergbaumuseums lassen später einmal ein ansehnliches historisches Gebäudeensemble erwarten.
Für den Transport von Ersatzteilen und Geräten wurden im Inneren des Förderturms mehrere übereinander liegende Öffnungen vorgesehen. In diese Öffnungen muss ein neues Fluchttreppenhaus eingepasst werden. Die Stahlblechabdeckung dieser Öffnungen wurde entfernt und die Lage der Öffnungen in Bezug auf die bereits erstellte Gründung des Fluchttreppenhauses überprüft. Diese Überprüfung war erst mit dem Umbau der Gleisanlagen auf der Hängebank möglich und brachte ein positives Ergebnis.