Objekt des Monats Februar
Wurzelstock eines Siegelbaums
ca. 300 Millionen Jahre
Moorwald, Steinkohlenschacht, Lugau, KohleWelt – Das sind Stationen des Objekts des Monats Februar.
Der Siegelbaum konnte eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen und wuchs vor circa 300 Millionen Jahren in den Moorwäldern entlang des erzgebirgischen Beckens. Dort waren neben dem Siegelbaum noch viele weitere für uns heute fremdartige Pflanzen zu finden. So gab es etwa riesige Farne, baumartige Schachtelhalm- und Bärlappgewächse und erste Nacktsamer.
In Millionen von Jahren entstand aus ihnen Steinkohle: Denn die Gewächse versanken nach ihrem Absterben in den Mooren. Daher gelangte kein Sauerstoff mehr an die Pflanzenreste. Sie zersetzten sich nicht, sondern wurden zu Torf umgewandelt. Im Laufe der Zeit gab es Erdbewegungen, Vulkanausbrüche und Überflutungen. Infolgedessen lagerten sich verschiedene Gesteine ab und der Untergrund senkte sich. Mit zunehmender Tiefe stieg der Druck auf den Torf und die Temperatur wurde immer höher. Dadurch entstand aus dem Torf zunächst Braunkohle und im weiteren Prozess Steinkohle.
Die Pflanzen, die vor circa 300 Millionen Jahren wuchsen, sind heute größtenteils ausgestorben. Teile von ihnen sind heute als Versteinerungen erhalten geblieben. Sie wurden vor allem während des Abbaus der Steinkohle in Begleitgesteinen oder später auf Halden gefunden – so auch das Objekt des Monats: Beim Abbau im Vertrauen-Schacht in Lugau entdeckten Bergleute diesen Wurzelstock und bargen ihn. Er stand zunächst vor der Kohlenschreiberei des Lugauer Steinkohlenbauvereins. Später war er vor dem Heimat- und Bergbaumuseum Lugau zu sehen. Ab 1986 wurde er in der damaligen Dauerausstellung des Bergbaumuseums gezeigt.
Fossilien wie der Wurzelstock waren auch Grundlage für die Inszenierung eines Steinkohlenwaldes in der KohleWelt. Dort wird eindrucksvoll vermittelt, wie es vor circa 300 Millionen Jahren in einem Moorwald des Erzgebirgischen Beckens ausgesehen haben könnte.